Dentinkaries-Zahnmedizin

Dentinkaries-Zahnmedizin

Verlauf

Da der kritische pH-Wert für Dentin höher als für Schmelz liegt und es außerdem wesentlich poröser ist, breitet sich eine Karies nach dem Erreichen des Dentins wesentlich schneller als im Schmelz aus.

Nicht zu vergessen : Kritischer pH-Wert für: Schmelz: 5,2-5,7 Dentin: 6,2-6,7 ¹

von außen nach innen²’³

1.Zone der Nekrose 

Dentin ist erweicht und verflüssigt (nekrotisch), ferner sind vitale und tote Mikroorganismen anzutreffen sowie deren Enzyme

2.Zone der Penetration 

Eindringen von hauptsächlich gram-positive Bakterien (Laktobazillen) in die Dentinkanälchen → Auftreibung der Tubuli (ampullenförmig) im Bereich der Wachstumslinien spaltförmig. Liegen mehrere Ampullen untereinander spricht man von Rosenkranzfiguren³.

3.Zone der Demineralisation 

Im lichtmikroskopischen Bild unverändert, jedoch mit Bissflügelaufnahme insbesondere im Approximalbereich zu diagnostizieren. Demineralisation kann durch Beseitigung der kariogenen Noxen zum Stillstand kommen und partiell remineralisiert werden.

4.Zone der Dead Tracts

wegen der Karies sind die odontoblastischen Prozesse in den Dentintubuli zum Zellkörper zurückgegangen. In schweren Fällen können die Zellen selbst sterben.  Zone, in der keine Odontoblastenfortsätze mehr vorhanden. Höhere Permeabilität als in normalem Dentin.

5.Sklerotisches Dentin

Sklerotisches oder transparentes Dentin enthält Dentintubuli, die durch Ablagerung von peritubulärem Dentin vollständig obliteriert sind. Peritubuläre Dentinanlagerung und Mineralisation der Odontoblastenfortsätze.

6.Tertiärdentin

Kariogene Reize induzieren die Bildung von Reizdentin an der Pulpa-Dentin-Grenze.

Quellenangaben

  1. Marsh PD, Lewis MAO, Rogers H, et al. Oral Microbiology. 6th ed. 2016; Edinburgh: Churchill Livingstone Elsevier.
  2. Oral Histology Digital Lab: Dentin: Sclerotic Dentin (Image 37). http://www.uky.edu/~brmacp/oralhist/module5/lab/imgshtml/image37.htm; Zugriff am 20.10.2019
  3. Schroeder, H.E.: Pathobiologie oraler Strukturen.
    Karger-Verlag, Basel, 1983; Seite 65-80.